3 Haar-Mythen aufgeklärt – Friseurin verrät, was wirklich stimmt

Wie oft sollten Sie Ihr Haar waschen, darf man nasses Haar kämmen und kann Conditioner wirklich das Haar reinigen? Expertin räumt mit den 3 häufigsten Mythen auf – und gibt praxisnahe Pflegetipps.

Hand aufs Herz: Wie viele von uns haben sich schon an gut gemeinten Ratschlägen rund ums Haar gehalten, ohne groß zu hinterfragen, ob sie stimmen? Jahrzehntelang kursieren bestimmte Mythen – und doch halten sie sich hartnäckig in Salons von Berlin bis München. Jetzt bringt die Hamburger Friseurmeisterin Johanna Westberg endlich Licht ins Dunkel. Sie klärt auf, was wirklich stimmt und was Sie getrost ignorieren dürfen.

Im Alltag begegnen wir zahllosen Tipps und Weisheiten rund um Haarpflege – vom „Nicht zu oft waschen“ bis zu skurrilen Bürsten-Regeln. Oft werden solche Thesen übernommen, ohne wissenschaftliche Belege oder persönliche Erfahrungen zu hinterfragen. Im Jahr 2025 lohnt sich ein kritischer Blick auf unsere Routinen.

Johanna Westberg arbeitet seit über 15 Jahren als Friseurin und gibt ihr Wissen regelmäßig in Online-Workshops und bei Schulungen weiter. Für unsere Redaktion nimmt sie drei besonders hartnäckige Haarmythen unter die Lupe.

Mythos 1: Sie sollten Ihr Haar nicht zu oft waschen

Johannas Antwort: Der Mythos stammt aus einer Zeit, als Haarpflegeprodukte oft aggressiv waren – das ist heute passé! Ihr Gesicht reinigen Sie schließlich auch täglich, oder? Entscheidend ist, auf hochwertige, auf Ihren Haartyp abgestimmte Shampoos zu setzen. Schaumfestiger, Hitzeschutz und Conditioner schützen das Haar zusätzlich. So können Sie Ihr Haar je nach Bedarf täglich waschen – zum Beispiel nach dem Schwimmen im Berliner See oder einer Fahrradtour durch Köln – ohne Schaden zu riskieren. Achten Sie einfach auf die richtige Pflege.

Mythos 2: Nasses Haar darf nicht gekämmt werden

Johannas Antwort: Ein Klassiker, der sich schon ewig hält – doch Friseur*innen arbeiten tagtäglich mit nassem Haar! Wichtig ist dabei das „Wie“: Vergessen Sie harte Bürsten und greifen Sie stattdessen zu einem grobzinkigen Kamm (erhältlich zum Beispiel bei DM oder Rossmann). Das Haar ist im nassen Zustand dehnbarer und somit sensibler, deshalb vorsichtig vorgehen und nicht reißen. Entwirren Sie die Spitzen sanft und arbeiten Sie sich langsam nach oben vor.

Mythos 3: Man kann das Haar alleine mit Conditioner waschen

Johannas Antwort: Conditioner ist super für die Pflege, aber als Reinigung reicht er nicht! Er schließt die Schuppenschicht und pflegt, doch er entfernt keinen Schmutz oder Stylingreste. Die Idee „Fett löst Fett“ ist im Fall von Haaren ein Trugschluss – besonders die Kopfhaut kann unter ausschließlicher Conditioner-Nutzung langfristig leiden. Für ein sauberes Gefühl – und gesunde Haarwurzeln – bleibt das Shampoo unverzichtbar.

Fazit: Hören Sie auf Ihr Haar – und auf Expertinnen

Die richtige Haarpflege ist so individuell wie Ihr Lieblingscafé in Ihrer Stadt. Probieren Sie hochwertige Produkte regionaler Marken wie Balea oder Alverde und passen Sie Ihre Routine Ihrem Klima und Lebensstil an. Manchmal lohnt es sich, alte Gewohnheiten zu hinterfragen und der eigenen Erfahrung den Vorzug zu geben. Ihr Haar wird es Ihnen danken!