Fühlen sich Ihre Wangen in letzter Zeit besonders empfindlich an? Beobachten Sie nach dem Reinigen Rötungen und fragen sich, warum Ihre Haut so reagiert? Die Antwort könnte in den aktiven Wirkstoffen Ihrer Reinigung stecken.
Das Angebot im Hautpflege-Regal ist in den letzten Jahren in Deutschland regelrecht explodiert. Ob es Berliner Naturkosmetik, Düsseldorfer Apothekenmarken oder internationale Trendprodukte sind – für jeden gibt es spannende Lösungen: von Toner, Seren bis hin zu Essenzen. Heute enthalten viele Produkte eine ganze Menge aktiver Inhaltsstoffe.
Mit der steigenden Komplexität und Wirksamkeit der Pflege wird die tägliche Routine aber auch anspruchsvoller. Es geht nicht mehr nur darum, gute Einzelprodukte auszuwählen – auch die richtige Kombination ist entscheidend. Auf dem Weg zur perfekten Haut ist es leicht, sich von den neuesten Trends (Stichwort: „Säurenlayering“) mitreißen zu lassen. Besonders Säuren sind dabei ins Rampenlicht gerückt. Sie werden immer häufiger gemischt und kombiniert, um möglichst schnelle Effekte zu erzielen. Das kann aber dazu führen, dass Ihre Haut überfordert und überempfindlich wird. Säuren verstecken sich inzwischen in fast jedem Pflegeschritt: nicht nur in Peeling-Tonern oder Seren, sondern auch in Reinigern. Obwohl diese Substanzen viele Vorteile bieten, gilt hier tatsächlich: Weniger ist oft mehr.
Was versteht man unter „aktiven Inhaltsstoffen“?
Aktive Inhaltsstoffe gehören inzwischen zum festen Sprachgebrauch im Kosmetikbereich – aber was bedeutet das eigentlich genau? Im Prinzip sind sie mehr als nur feuchtigkeitsspendend: Sie beeinflussen die Hautbarriere oder regen wichtige Prozesse an, teils mit sichtbarem Effekt auf Dauer. Zu den am häufigsten eingesetzten Wirkstoffen zählen heute:
- Retinol (Vitamin A)
- Vitamin C
- Niacinamid
Diese Stoffe können fantastische Ergebnisse bringen – vorausgesetzt, sie werden clever eingesetzt.
So vermeiden Sie Probleme mit Säuren in Ihrer Pflege
Mehrere Produkte mit Säuren in einer Routine? Das kann schnell problematisch werden, insbesondere wenn weitere Wirkstoffe ins Spiel kommen. Insbesondere Retinol oder Vitamin C sollten nicht beliebig mit Säuren kombiniert werden. Die Folge: Irritationen, Rötungen, manchmal sogar Ekzeme. Die Haut fühlt sich gestresst, ihre Schutzbarriere ist im Worst Case spürbar geschwächt – was sie wiederum empfindlicher gegenüber äußeren Einflüssen macht.
Ein Bereich, auf den Sie besonders achten sollten, ist die Reinigung. Hier verstecken sich Säuren häufig im Kleingedruckten – oftmals wird nicht mal offen deklariert, dass welche enthalten sind! Selbst „sensible“ oder „milde“ Formulierungen können Säuren enthalten. Falls Sie bereits in anderen Schritten Säuren, Retinol oder Vitamin C verwenden, greifen Sie unbedingt zu einer sanften Reinigung ohne zusätzliche Säuren.
Auf diese üblichen Säuren sollten Sie bei Ihren Reinigungsprodukten achten:
- Glykolsäure (Glycolic Acid)
- Salicylsäure (Salicylic Acid)
- Mandelic Acid (Mandelsäure)
- Milchsäure (Lactic Acid)
- Phytinsäure (Phytic Acid)
PHAs (Polyhydroxysäuren) sind wie AHAs und BHAs eine Säurefamilie, allerdings deutlich milder in der Wirkung. Der Clou: PHAs, wie Lactobionsäure oder Gluconolacton, spenden intensiv Feuchtigkeit und eignen sich perfekt für empfindliche Haut – sie gelten in der Szene als sanfte Allrounder. In deutschen Apotheken finden Sie mittlerweile einige Reiniger mit PHA, die die Haut kaum reizen.
Top 5: Milde Reinigungen ohne Säuren
Squalane Cleanser – The Ordinary
Dieser balmartige Reiniger entfernt effektiv Schmutz und Make-up – ganz ohne aggressive Zusätze. Das enthaltene Squalan pflegt die Haut samtweich, ohne sie zu irritieren oder das Budget zu sprengen. Mein Favorit für alle, die auf Nummer sicher gehen wollen!