Vielleicht haben Sie es selbst bemerkt: Mit den Jahren verändert sich nicht nur die Haut, sondern auch der Haarwuchs im Gesicht. Plötzlich erscheinen dunklere, dichtere Härchen am Kinn, an den Wangen oder über der Oberlippe. Keine Sorge – Sie sind damit keinesfalls allein! Aber was steckt eigentlich dahinter und wie können Sie damit umgehen?
Was passiert beim Haarwuchs während der Wechseljahre?
Feine Flaumhaare gehören für Frauen in jedem Lebensalter dazu, nur unterscheiden sich Menge und Sichtbarkeit von Person zu Person. Doch mit dem Eintritt in die Wechseljahre nehmen die Veränderungen Fahrt auf. Typisch ist, dass sich einzelne Härchen kräftiger, dunkler und borstiger zeigen – manchmal mit echtem „Bartgefühl“.
Laut der Gynäkologin Dr. Somi Javaid, die sich auf Frauengesundheit spezialisiert hat, berichten gerade in den letzten Jahren immer mehr Patientinnen von neuen, deutlich sichtbaren Gesichtshaaren. Gleichzeitig kommt es nicht selten zu dünner werdendem Haar oder gar Haarausfall auf dem Kopf – ein doppelter Stressfaktor! Dr. Donna Hart, Dermatologin aus Berlin, erklärt: „Der sinkende Östrogenspiegel bei Frauen verschiebt das Hormon-Gleichgewicht. Der damit relativ höhere Testosteron-Anteil fördert das Wachstum der Gesichtshaare.“
Typisch für die Wechseljahre: Weniger Kopfhaar – mehr Gesichtshaar?
Der hormonelle Wandel betrifft den Haarwuchs auf verschiedene Weise. Viele Frauen aus ganz unterschiedlichen Regionen Deutschlands berichten etwa: Das Kopfhaar wird feiner oder lichter, während im Gesicht neue, feste Härchen auftauchen. Besonders am Kinn, Kiefer oder über der Lippe sammeln sich manchmal einzelne „Borstella“, wie sie etwa im Berliner Raum scherzhaft genannt werden. Das kann am morgendlichen Spiegelbild durchaus irritieren – aber medizinisch ist das ein normaler Vorgang.
Was hilft wirklich gegen lästige Gesichtsbehaarung?
Die gute Nachricht: Niemand muss sich mit den unerwünschten Haaren abfinden. Es gibt verschiedene bewährte Methoden, ganz nach Vorliebe und individueller Haarstruktur. Hier ein Überblick der Möglichkeiten:
- Zupfen & Wachsen: Für einzelne, störende Haare reicht meist eine gute Pinzette oder klassisches Wachs. Das funktioniert schnell und günstig zuhause.
- Haarentfernungscremes: Speziell für das Gesicht entwickelt, lösen diese Produkte die Haare sanft auf. Unbedingt darauf achten, dass die Creme für Ihre Haut geeignet ist.
- Laserbehandlung: In Hautarztpraxen oder spezialisierten Studios kann hartnäckige Behaarung dauerhaft entfernt werden. Wichtig: Laser funktioniert am besten, solange die Haare noch einen dunklen Farbton haben. Bei weißen Härchen bringt diese Methode wenig.
- Medikamentöse Therapie: In besonderen Fällen verschreibt der Facharzt Medikamente, die das Nachwachsen gezielt hemmen. Das ist vor allem bei sehr starker Behaarung oder zusätzlichen hormonellen Problemen ratsam.
Mein Tipp aus langjähriger Redaktionserfahrung: Wer unsicher ist, sollte im Zweifel lieber einmal zu viel als zu wenig zum Hausarzt oder einer Dermatologin gehen. Gerade wenn die Gesichtshaare plötzlich sehr schnell sprießen, empfehlen Fachleute aus München bis Hamburg, auch hormonelle Erkrankungen auszuschließen.
Was sollten Sie noch beachten?
Scham muss hier niemand empfinden: Weibliche Gesichtsbehaarung ist weit verbreitet – ob in Leipzig, Köln oder Nürnberg. Viele Apotheken bieten inzwischen dezente Beratung zur Haarentfernung an, und Dermatolog:innen sind genau dafür da, Ihnen individuelle Lösungen anzubieten.
Noch ein „Aha-Moment“: Die meisten Frauen entdecken, dass die ausgewählte Methode ein eigenes kleines Pflegeritual werden kann. Warum also nicht gemeinsam mit einer Freundin Tipps austauschen?
Fazit: Wechseljahre können dem Gesichtshaar neue Impulse geben, aber Sie entscheiden, wie Sie damit umgehen. Moderne Methoden und offene Beratung sorgen dafür, dass Sie sich jeden Tag wohlfühlen – unabhängig von einzelnen, störrischen Haaren.