David Carrizo, Gesundheitsexperte: „Cortisol beeinflusst Appetit, Fettverteilung und Stoffwechsel“

Stress lässt die Cortisolproduktion ansteigen – das verstärkt den Appetit und das Verlangen nach zucker- sowie fettreichen Snacks. Warum das Ihre Ernährung im Alltag beeinflusst und wie Sie aus dem Kreislauf ausbrechen können.

Stress lässt den Cortisolspiegel steigen – und der sorgt dafür, dass wir nicht nur mehr, sondern auch süßer und fettiger essen wollen

Cortisol, oft als Stresshormon bezeichnet, beeinflusst unseren Appetit, die Fettverteilung und den Stoffwechsel spürbar – und erhöht so direkt das Risiko für Übergewicht und Adipositas. Darauf verweist der bekannte Arzt und Aufklärer David Carrizo. Für ihn gehört ein bewusster Umgang mit Stress heute zu jedem ernst gemeinten Plan zum Abnehmen dazu.

In einem vielbeachteten Video auf Instagram spricht Carrizo ein Problem aus, das viele kennen: „Haben Sie an stressigen Tagen das Gefühl, dass Sie mehr und ungesünder essen – manchmal sogar ohne wirklichen Hunger?“ Die Antwort ist laut Carrizo klar: Dahinter steckt kein Mangel an Disziplin, sondern unser eigener Körper. Cortisol beeinflusst unser Essverhalten, unsere Energiebilanz – und damit direkt, wie leicht wir Gewicht verlieren können. Deshalb ist Stressbewältigung einer der wichtigsten Hebel im Kampf gegen Übergewicht und Adipositas.

Was passiert im Körper bei Stress?

Stress kann dazu führen, dass Sie zunehmen – selbst wenn Sie Ihre Ernährung überhaupt nicht verändert haben“, erklärt Carrizo. Das liegt viel weniger an schlechter Laune oder emotionalem Essen, als viele denken: „Wir sprechen hier über eine echte, messbare körperliche Reaktion. Ist der Körper gestresst, steigt der Cortisolspiegel. Das wiederum verstärkt den Appetit – insbesondere auf fett- und zuckerreiche Lebensmittel.“

Der Experte betont außerdem: „Cortisol entscheidet mit, wo der Körper Fett speichert: Unter Stress lagert sich Fett bevorzugt im Bauchraum (viszerales Fett) ab. Das ist besonders problematisch, weil es das Risiko für Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen deutlich erhöht.“ Chronischer Stress wiederum verändert die Insulinsensitivität negativ und erschwert die Fettverbrennung zusätzlich.

Für David Carrizo ist daher klar: „Bei häufigem Stress speichert der Körper mehr Fett, verbrennt weniger und verlangt nach mehr Junkfood. Es reicht also nicht, nur die Kalorienaufnahme zu überprüfen: Wer abnehmen will, muss auch seine Stressfaktoren hinterfragen – denn unser Stoffwechsel reagiert hochsensibel auf emotionale Belastungen.“

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Cortisol, das berüchtigte Stresshormon, beeinflusst also wesentliche Faktoren für Übergewicht und Gesundheit viel direkter, als lange angenommen. Für Carrizo ist darum klar: Wer sein Gewicht bewahren oder reduzieren möchte, sollte 2025 seinen Umgang mit Stress mindestens so aufmerksam beobachten wie seine Ernährung oder seinen Schlaf – vielleicht sogar noch ein bisschen mehr.