
Ein Friseurbesuch bei einem neuen Salon in Berlin oder München fühlt sich für viele an, als würde man auf unbekanntem Terrain landen — und das Herz schlägt ein bisschen schneller. Ob Sie wegen eines Umzugs, einer Empfehlung oder einfach aus Neugier zu einem oder einer neuen Friseur:in wechseln: Das erste Gespräch prägt, wie wohl Sie sich fühlen. Es gibt allerdings einen Satz, über den im Jahr 2025 die meisten Profis hinterm Stuhl nur den Kopf schütteln.
Das No-Go beim Erstgespräch
Die meisten erfahrenen Stylist:innen, mit denen ich im Rahmen dieser Recherche gesprochen habe, sind sich einig: Der Satz „Mein*e alte*r Friseur*in hat meine Haare immer so geschnitten“ sorgt im Salon schnell für einen kurzen Moment betretenes Schweigen. Denn so sehr wir alle unsere Routinen kennen, wünscht sich doch jede:r Friseur:in Freiraum für die eigene Kreativität und Fachkompetenz.
- Greifen Sie stattdessen lieber zu Fotos oder Screenshots auf dem Handy. So kann Ihr:e Friseur:in direkt beurteilen, ob der gewünschte Look zu Ihrer Haarstruktur und Gesichtsform passt.
- Offene Kommunikation wirkt Wunder: Formulieren Sie lieber, welches Ergebnis Sie sich wünschen, als exakt die Vorgehensweise der vorgängerischen Person einzufordern.
Die Friseurmeisterin Andrea aus Hamburg sagt dazu: „Ich freue mich über Begeisterung für einen Style, aber jede:r hat ihre eigene Technik. Mit Bildmaterial entsteht sofort eine gemeinsame Sprache.“
Professioneller Umgang auf beiden Seiten
Doch Professionalität ist ein Geben und Nehmen. Andrea betont, dass auch von Friseur:innen Fingerspitzengefühl gefragt ist: „Gerade wer neu kommt, ist oft unsicher oder hat schlechte Erfahrungen gemacht. Unser Job ist es, die Kundschaft abzuholen — nicht, sich angegriffen zu fühlen.“ Ihr Tipp für den Berufsstand: „Ich sage offen, dass sie bei mir in guten Händen sind, und erkläre kurz mein Vorgehen.“
Erfahrungen aus der Community
Viele Friseur:innen stehen dem Satz übrigens mittlerweile gelassen gegenüber. In einer Umfrage unter Hair-Profis aus ganz Deutschland gaben etliche an, dass sie solche Hinweise als wertvolle Information sehen, um Erwartungen besser einschätzen zu können.
- „Wenn jemand seinen alten Haarschnitt mochte, ist das doch hilfreich für mich – so kann ich gezielter beraten und vielleicht neue Ideen reinbringen“, schreibt Mirko, Saloninhaber aus Köln.
- Sabine, Stylistin aus Leipzig, betont: „Ich frage nach, was genau gefallen hat. Manchmal ist es nur ein kleines Detail, das den Unterschied macht.“
Fazit: Kommunikation auf Augenhöhe
Der Friseurbesuch 2025 ist längst kein Einbahnstraßen-Dialog mehr. Mit ein wenig Feingefühl und klaren Bildern auf dem Smartphone finden Friseur:innen und Kund:innen meist schnell den perfekten Draht. Wichtig bleibt: Verständigen Sie sich sachlich, zeigen Sie Ihre Vorstellungen, aber geben Sie dem Profi am Stuhl auch Raum für kreative Vorschläge. So kann der Salonbesuch in Karlsruhe, Hamburg oder Berlin jedes Mal zu einem kleinen Highlight werden.
