Nobelpreis für Chemie: Innovation bei Chalmers zur Bekämpfung von Bakterien

Eine neue Erkenntnis bei Chalmers zeigt, wie spezifische Materialien Bakterien abtöten können. Der Nobelpreis für Chemie 2025 wurde an Susumu Kitagawa, Richard Robson und Omar M Yaghi verliehen, für ihre Entwicklung von metallorganischen Rahmenverbindungen. Die Neuigkeit fand großen Anklang bei Lars Öhrström, Professor für anorganische Chemie an der Chalmers Universität.

Auswirkungen des Nobelpreises auf die Forschung

Lars Öhrström äußerte seine Freude über die Preisverleihung und bezeichnete sie als wohlverdient. Er betonte, dass die Hoffnung, das Fachgebiet würde seit vielen Jahren durch die Nobelkommission gewürdigt werden, endlich erfüllt wurde. Seit seinem Einstieg bei Chalmers im Jahr 1995 forscht er intensiv in diesem Bereich und hat zusammen mit Francoise Noa das erste Lehrbuch über diese neue Materialklasse verfasst.

Öhrström erläuterte die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten dieser Materialien, insbesondere in Bereichen wie Wasserrreinigung und der Fähigkeit, Wasser aus Wüstenluft zu gewinnen, was angesichts der wachsenden Bedrohung durch Wasserknappheit von zentraler Bedeutung sein könnte.

Die Rolle von Bakterien und biofilmen in der Medizin

Bakterien, die sich auf Oberflächen vermehren, stellen ein beträchtliches Problem in vielen Bereichen dar, insbesondere im Gesundheitswesen. Sie können sich auf Implantaten oder Kathetern festsetzen, was zu ernsten Komplikationen führen kann. Die Forscher an Chalmers haben nun ein neues Mittel entdeckt, um die Bakterienherde anzugehen, ohne auf Antibiotika oder giftige Metalle zurückgreifen zu müssen.

Innovative Ansätze zur Bekämpfung von Bakterien

Die metallorganischen Rahmenverbindungen zeigen hier ein völlig neues Anwendungsgebiet. Diese Materialien ermöglichen es, Bakterien zu durchdringen und zu eliminieren, bevor sie sich an der Oberfläche festsetzen können. Erst kürzlich veröffentlichten die Chalmers-Forscher eine Studie, die die Mechanismen hinter dieser Technologie beschreibt, die zur mechanischen Abtötung von Bakterien führte.

Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit verschiedenen Forschungsteams durchgeführt, darunter die Gruppe von Professor Ivan Mijakovic. Zhejian Cao, der erste Autor der Studie und Doktor der Materialtechnik an Chalmers, erklärte, dass die entwickelten Strukturen Bakterien physisch schädigen und sie durch Drücken zum Absterben bringen.

Globale Auswirkungen der neuen Methode

Ein wesentlicher Vorteil dieser Methode besteht darin, dass sie die Bildung von Biofilmen verhindert oder reduziert, ohne dass Antibiotika oder toxische Metalle benötigt werden. Damit wird ein erhebliches globales Problem angegangen, da die Anwendung das Risiko von antibiotikaresistenten Bakterien verringert.

Die Forscher sind optimistisch hinsichtlich der Auswirkungen ihrer Entdeckung, die potenziell viele Bereiche der Medizin und Industrie revolutionieren könnte, indem sie die Herausforderungen im Zusammenhang mit Bakterien und deren Biofilmen effektiv angeht.