Die Zukunft der Arbeit, wie wir sie kennen, ist alles andere als sicher. Viele führende Tech-Experten äußern sich besorgt über die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz (KI) auf den Arbeitsmarkt. Elon Musk prognostiziert, dass KI in weniger als 20 Jahren alle Jobs ersetzen wird. Bill Gates warnt, dass selbst diejenigen, die lernen, wie man KI-Werkzeuge bedient, möglicherweise nicht vor den Folgen sicher sind. Der CEO von Klarna, Sebastian Siemiatkowski, geht sogar so weit, die Aussage zu tätigen, dass die Berichterstattung durch „Tech Bros“ die wahre Schwere der bevorstehenden Veränderungen in der Arbeitswelt beschönigt.

Jedoch zeigen die Daten laut einem LinkedIn-Experten ein ganz anderes Bild. Mit Hunderten von Millionen von Arbeitssuchenden und Unternehmen, die Stellenangebote in Echtzeit veröffentlichen, fungiert LinkedIn als eines der klarsten Barometer für die tatsächlichen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt. Sue Duke, die Geschäftsführerin für EMEA bei LinkedIn, widerspricht der düsteren Prognose der KI-Apokalypse.

„Das ist nicht das, was wir sehen“, erklärte Duke beim Fortune CEO Forum im The Shard in London. Auf die Frage, ob eine durch KI bedingte Einstellungspause bevorstehe, betonte sie, dass das Gegenteil der Fall sei. „Was wir beobachten, ist, dass Organisationen, die diese Technologie übernehmen und integrieren, tatsächlich mehr Menschen einstellen, um die Vorteile dieser Technologie zu nutzen“, sagte Duke.

Sie führte aus: „Sie suchen verstärkt nach Fachkräften für Geschäftsentwicklung, technisch versierten Mitarbeitern und Vertriebsmitarbeitern, da sie die Geschäftschancen, die Innovationsmöglichkeiten und letztendlich die Wachstumschancen dieser Technologie erkennen.“

Für die Millionen von arbeitssuchenden Mitgliedern der Generation Z — die immer wieder hören, dass Einstiegsjobs von KI verdrängt werden und dass eine Jugendarbeitslosigkeitskrise bevorsteht — wird diese Nachricht eine willkommene Überraschung sein.

Fähigkeiten für die Zukunft des Arbeitsmarktes

Duke hebt hervor, dass es zwei Schlüsselbereiche gibt, in denen Berufstätige ihre Fähigkeiten ausbauen sollten, um von der Veränderung des Arbeitsmarktes zu profitieren. Erstens, keine Überraschung, sind das KI-Fähigkeiten. Ob es sich um Grundkenntnisse, Werkzeuggebrauch, das Verfassen von Eingabeaufforderungen oder technische Kompetenzen handelt, „wir sehen weiterhin, dass diese KI-Fähigkeiten auf dem Arbeitsmarkt äußerst gefragt sind“, so Duke.

Da Unternehmen bestrebt sind, Automation in Produkte und Arbeitsabläufe zu integrieren, wird die Nachfrage nach diesen Fähigkeiten wohl nicht so schnell abkühlen – unabhängig von der Branche, in der man arbeiten möchte. „Wir sehen eine enorme Nachfrage nach diesen Fähigkeiten in allen Bereichen der Wirtschaft und zahlreiche Unternehmen, die danach suchen“, fügte Duke hinzu.

Während KI viele administrative Aufgaben übernimmt, rückt der Fokus auf berufliche Funktionen, die von Maschinen nicht bewältigt werden können. „Diese einzigartigen menschlichen Fähigkeiten“, erklärte Duke, sind der zweite Schwerpunkt der Arbeitgeber. „Sie bleiben konstant im Zentrum der Einstellungserwartungen und -anforderungen. Diese Fähigkeiten werden nicht verschwinden.“

Sie nannte Kommunikation, Teamarbeit und Problemlösung als einige dieser Fähigkeiten, die sich über die Zeit bewähren werden: „Das sind die Fähigkeiten, in die man investieren sollte.“

Am Ende ist die am meisten gefragte Fähigkeit der Arbeitgeber jedoch nicht technischer Natur, sondern Anpassungsfähigkeit. Vorgesetzte wissen, dass sich die Werkzeuge schneller ändern werden als die Jobtitel. Was sie wollen, ist jemand, der sich mit ihnen verändern kann.

„Der wichtigste Aspekt für Arbeitssuchende ist die Denkweise, die sie ebenfalls mitbringen“, schloss Duke. „Was Arbeitgeber wirklich suchen, ist diese Wachstumsmentalität und das Verständnis dafür, dass sich diese Technologie sehr, sehr schnell entwickelt, und wir Anpassungsfähigkeit benötigen. Anpassungsfähigkeit steht ganz oben auf der Liste der gefragtesten Fähigkeiten. Daher ist es von großer Bedeutung, dass man diese Denkweise und die erforderliche Flexibilität mitbringt.“