Cyanid ist eine farb- und geruchlose Substanz, die über drei Wege in den Körper gelangen kann. Während einige Personen möglicherweise einen ähnlichen Geruch wie Mandeln wahrnehmen, ist die bitter-süßliche Geschmacksnote unverkennbar. Bei einer hohen Dosis vermittelt er ein brennendes Gefühl. Die rechtzeitige Verabreichung eines Antidots kann im Notfall lebensrettend sein.
Kernpunkte
- Cyanid ist ein hochgiftiges Molekül, das die Zellfunktionen hemmt, was zu Sauerstoffmangel und schnellem Tod führen kann.
- Menschen, die cyanidvergiftet wurden, haben die Möglichkeit zu überleben, wenn sie rechtzeitig unter ärztlicher Aufsicht mit einem Antidot behandelt werden.
- In Thailand stehen zwei Antidots gegen Cyanid zur Verfügung: Natriumthiosulfat und Natriumnitrit, die in landesweiten Provinzkrankenhäusern vorrätig sind.
Verfahren zur Leichenschau
Wenn ein Ermittler den Tatort untersucht, wird er einen Arzt zur weiteren Untersuchung hinzuziehen. Die Entscheidung, eine Obduktion durchzuführen, liegt beim Ermittler als Leiter des forensischen Teams. Eine Obduktion wird angeordnet, wenn der Arzt die Todesursache nicht eindeutig erkennen kann oder wenn der Tod auf unnatürliche Ursachen zurückzuführen ist, wie Suizid, Mord, Tierangriffe, Unfall oder unbekannte Ursachen.
Änderungen im Leichenschauprozess
Im Jahr 2023 führte der Fall „Amm Cyanid“ zu einer Anpassung der Richtlinien für Leichenschauausschnitte. Das Gesundheitsministerium verlangte, dass alle Leichenschauausschnitte bei unbekannter Todesursache durchgeführt werden, ohne zusätzliche Kosten, um Klarheit zu schaffen und potenzielle Todesursachen zu ermitteln.
Nachweis von Cyanid
Das Ministerium für medizinische Wissenschaft und die landesweiten medizinischen Wissenschaftszentren sind in der Lage, Cyanid in Proben von Magensaft, Lebensmitteln und anderen Verdächtigen innerhalb von 5 bis 7 Arbeitstagen nachzuweisen. Der Nachweis der Cyanidkonzentration im Blut dauert 22 bis 30 Arbeitstage. Außerdem wird die Analyse von Metaboliten im Urin in 5 bis 10 Arbeitstagen durchgeführt.
Cyanidgiftigkeit
Cyanid ist eine extrem giftige chemische Verbindung, die im Körper die Zellatmung hemmt, was zu Sauerstoffmangel führt. Dies beeinträchtigt sowohl das Herz-Kreislauf-System als auch das Gehirn, was zu niedrigem Blutdruck, Anfällen oder Bewusstlosigkeit und langsamer oder aussetzender Atmung führen kann. Es tritt in zwei Formen auf:
- Als Feststoff, bekannt als Cyanid-Salze wie Natriumcyanid oder Kaliumcyanid.
- Als Gas, bekannt als Wasserstoffcyanid.
Cyanid kommt auch in einigen natürlichen Pflanzenarten wie Maniok, Bittermandeln oder Bambussprossen vor. Bei übermäßigem Verzehr kann dies zu toxischen Akkumulationen führen, insbesondere bei eingelegten Bambussprossen und rohem Maniok, weshalb eine gründliche Reinigung und Kochzeit vor dem Verzehr dringend empfohlen wird.
Weg der Aufnahme
Cyanid, als geruch- und farbloses Gift, wird über folgende Wege in den Körper aufgenommen:
- Über die Atemwege: Wasserstoffcyanidgas wird in der Lunge ausgetauscht und gelangt in den Blutkreislauf, wobei die Schwere der Vergiftung von der Konzentration und der Dauer der Einwirkung abhängt.
- Über die Haut: Cyanidlösungen sind stark basisch und können schnell über die Haut, insbesondere bei offenen Wunden, absorbiert werden.
- Über den Mund: Cyanid wird im inneren Magenbereich durch Magensäure aktiviert, was die Zersetzung der Cyanidverbindungen beschleunigt.
Mechanismus der Cyanidvergiftung
Erwachsene können in der Regel bei oraler Aufnahme einer Menge von 200-300 Milligramm Cyanid sterben, was in etwa dem Gewicht von einem halben bis einem viertel Teelöffel Salz entspricht. Cyanid hemmt die zelluläre Atmung und verursacht somit Sauerstoffmangel mit potenziell tödlichen Auswirkungen auf das Herz-Kreislaufsystem und das Gehirn. In höheren Dosen kann der Tod innerhalb weniger Minuten eintreten, während bei niedrigen Dosen die Zeitspanne erheblich variieren kann, was die Möglichkeit erhöht, rechtzeitig ein Antidot zu erhalten.
Antidot gegen Cyanid
Fehlt eine Behandlung, führt eine Cyanidvergiftung oft schnell zum Tod. Hingegen können Antidota, die rechtzeitig verabreicht werden, Leben retten. In Thailand stehen im Rahmen des Antidotprogramms folgende Antidota zur Verfügung:
- Natriumthiosulfat: Es wirkt, indem es eine Schwefelgruppe an Cyanid abgibt, um es in Thiocyanat umzuwandeln, das über die Nieren ausgeschieden wird. Es ist relativ sicher und wird zusammen mit Natriumnitrit bei Patienten, die an Cyanidvergiftung leiden, verwendet. Unangenehme Nebenwirkungen können bei der Injektion auftreten, wie Brennen an der Injektionsstelle.
- Natriumnitrit: Dieses Oxidationsmittel führt bei der Behandlung von akuten Cyanidvergiftungen zusammen mit Natriumthiosulfat Anwendung. Nebenwirkungen können Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen und niedriger Blutdruck sein, wenn es zu schnell verabreicht wird.
Eingehende medizinische Aufsicht ist erforderlich, um die rechtzeitige Verabreichung der Antidota zu gewährleisten.
Referenzen: Ministerium für medizinische Wissenschaften, Fakultät für Medizin der Chulalongkorn-Universität, Büro der Food and Drug Administration (FDA).











