Roboter lernt Puzzeln: Eine Fusion von KI und Archäologie - Mode Popup Store

Ein Forschungsteam der Universität Bonn hat einem Roboter das Puzzeln beigebracht. Dieser kann mit seinen beiden Armen und weichen Greifhänden präzise Stück für Stück die Fragmente eines Puzzles platzieren.

Um zu bestimmen, welches Fragment wo hingehört, berechnet eine künstliche Intelligenz im Vorfeld die entsprechenden Positionen. Hierfür wurden die einzelnen Bruchstücke mithilfe eines eigens entwickelten 3D-Scan-Systems digitalisiert.

Künstliche Intelligenz vereint mit Robotik

Das von der EU geförderte und von der Universität Ca‘ Foscari in Venedig koordinierte Projekt verknüpft moderne Methoden der KI und Robotik mit den Bedürfnissen der Archäologie. Viele Teile einer Rekonstruktion sind oft beschädigt oder fehlen ganz. Zudem besteht die Möglichkeit, dass Fragmente verschiedener Werke vermischt sind.

„Umso wichtiger ist es, dass Robotik und KI eng mit dem archäologischen Sachverstand zusammenarbeiten“, erklärt Maren Bennewitz.

Algorithmen berechnen für den Roboter

Nachdem die Fragmente gescannt wurden, schlägt die KI passende Kombinationen vor und berechnet, wie aus hunderten oder tausenden Teilen wieder größere Bildsegmente entstehen können.

Der Doktorand Nils Dengler erläutert: „Unsere Algorithmen berechnen für die beiden Roboterarme die Bewegungen, mit denen die Fragmente zuverlässig aufgenommen und vorsichtig an der berechneten Position abgelegt werden.“ Für das Projekt hat er in diesem Jahr fünf Wochen in Pompeji verbracht.

Roboter-Projekt spart wertvolle Zeit

Ziel des Projekts ist es, Archäologinnen und Archäologen zu entlasten. Laut dem Forschungsteam erfordert die Rekonstruktion zerbrochener Funde viel Geduld und bleibt im Museumsalltag oft über Jahre liegen.

Das Forschungsprojekt soll herausfinden, ob Roboter die mühsame Sortier- und Puzzlearbeit übernehmen können, „damit die Fachleute ihre Zeit dort einsetzen können, wo menschliche Expertise unverzichtbar ist“, so Maren Bennewitz.