Wissenschaftler haben entdeckt, dass Plasma nicht nur Mischungen erzeugt, sondern auch ein komplexes Teamspiel spielt. Wenn man das mit einem Sportvergleich beschreibt: Frühere Modelle konnten nur das „Laufspiel“ erkennen, das heißt, sie sahen, wie das Wirbeln die Wärme langsam, Schritt für Schritt nach außen transportiert. Jüngste Experimente haben jedoch auch die „Pässe“ aufgezeigt: Eine spezielle Art von Turbulenz, die als Mediator-Turbulenz bekannt ist, verbindet nach der Erhitzung des Kerns in weniger als 0,0001 Sekunden entfernte Regionen, sodass die Wärme praktisch den Zwischenraum überspringt.
Dies erklärt, warum Wärme so unerwartet schnell entweicht. Die Forscher haben all diese Vorgänge mit sehr kurzen, intensiven Heizimpulsen und einer Diagnostik im Mikrodurchmesser untersucht. Eine überraschende Erkenntnis dabei ist, dass je kürzer der Impuls ist, desto ausgeprägter der Effekt des Wärmeentzugs auftritt.
„Dies ist der erste klare Beweis für die seit langem vermuteten Mediator-Pfade“, betonen die Forscher.
Wenn es gelingt, diese Turbulenzen zu kontrollieren, könnte es uns näher bringen, Plasma mit mehr als 100 Millionen Grad für eine ausreichende Zeit zu halten und damit eine echte Energieerzeugung durch Fusion zu ermöglichen.
(Bild: Das Large Helical Device (LHD) ist das größte supraleitende Plasmahaltegerät der Welt, das eine heliotronische magnetische Konfiguration verwendet, Quelle: Wikipedia)











