INTERVIEW – Die Wissenschaftlerin, eine Pionierin auf dem Gebiet der politischen Neurowissenschaften, untersucht die biologischen und kognitiven Faktoren, die dazu führen, dass bestimmte Individuen in den Extremismus abgleiten.
Das Magazin Forbes hat sie zu einer der dreißig bedeutendsten Wissenschaftspersönlichkeiten unter dreißig ernannt. Mit einer Reihe neuropsychologischer Tests hat Leor Zmigrod, Neurowissenschaftlerin, die an der Universität Cambridge studiert und als Gastforscherin an Stanford sowie Harvard gearbeitet hat, die biologischen Faktoren aufgezeigt, die die mentale Rigide begünstigen, eine Neigung, die uns in den Dogmatismus treiben kann. In ihrem Buch „Das ideologische Gehirn“ (Flammarion), das sowohl theoretische als auch praktische Aspekte behandelt, legt sie die Grundlagen für eine neue Disziplin: die Neuropolitik.
Kognitive Mechanismen und Dogmatismus
LE FIGARO. – Sie postulieren, dass die Keime des Dogmatismus bereits in der Kindheit entstehen können. Welche kognitiven Mechanismen stehen im Spiel? Wie beeinflusst die Erziehung diese zukünftige Anfälligkeit für Radikalität?
LEOR ZMIGROD. – Forschungen zeigen, dass die ersten Formen von Dogmatismus und Vorurteilen bereits bei Kindern im Alter von neun Jahren beobachtet werden können. Die familiäre Erziehung hat dabei einen erheblichen Einfluss…











