Aktuell wird der Komet 3I/ATLAS, der sich auf dem Weg zum nächsten Punkt zur Erde im Sonnensystem befindet und am Freitag (19.) erreicht wird, von Astronomen weltweit genau beobachtet. Diese Überwachung wird nicht nur von Raumfahrtagenturen, sondern auch von den Vereinten Nationen (UN) durchgeführt.
Obwohl der Komet schätzungsweise 270 Millionen Kilometer von unserem Planeten entfernt ist und kein Kollisionsrisiko besteht, weckt er ein großes wissenschaftliches Interesse.
Überwachung durch internationale Astronomen
Telescopes auf verschiedenen Kontinenten verfolgen die Position des Objekts, um seine Bahn und physikalischen Eigenschaften besser zu verstehen. Diese Kampagne wird von dem International Asteroid Warning Network (IAWN), das mit den Vereinten Nationen verbunden ist, koordiniert. Laut James Bauer, dem Hauptforscher des IAWN und Professor an der Universität Maryland in den USA, hat die Initiative bereits die Hälfte des vorgesehenen Zeitraums erreicht.
Die NASA ist für die Koordination des Netzwerks und der Beobachtungskampagnen verantwortlich. Bauer berichtete gegenüber Live Science, dass 3I/ATLAS das erste interstellare Objekt sei, das vom IAWN seit Beginn dieser Aktivitäten im Jahr 2017 beobachtet wird, was diesen Einsatz besonders macht.
Ziel der Kampagnen
Das Hauptziel der Kampagnen ist die Verbesserung der Astrometrie, einer Technik zur hochpräzisen Messung der Position von Himmelskörpern. Im Fall von 3I/ATLAS testen die Forscher eine neue Methode zur Berechnung seiner Bahn. Dies könnte zukünftig entscheidend sein, einschließlich der Planung von Raumfahrtmissionen zu ähnlichen Kometen. Ziel ist es, sicherzustellen, dass die wissenschaftliche Gemeinschaft immer modernere und genauere Werkzeuge verwendet.
Die Planung dieser Kampagne begann im Oktober 2024. Obwohl die Ankunft des Kometen Ende Juni als verspätet galt, fiel sie günstig mit dem bereits etablierten Beobachtungszeitplan des Teams zusammen.
Herausforderungen bei der Beobachtung
Die genaue Position eines Kometen zu messen, bringt spezifische Herausforderungen mit sich. Die Helligkeit des Objekts kann variieren und die Koma, die Wolke aus Gas und Staub um den Kern, verändert sich ständig, wenn sich der Komet der Sonne nähert. Diese Veränderungen können die scheinbare Größe des Kometen vergrößern und die präzise Lokalisierung erschweren.
Gesammeltes Interesse und Beteiligung
Trotz dieser Schwierigkeiten erweist sich 3I/ATLAS als relativ kooperatives Ziel für Astronomen. Laut Bauer zeigt der Komet, auch wenn er aus dem interstellaren Raum stammt, ein sehr klassisches Verhalten. Er gibt Substanzen wie Wasser und Kohlendioxid ab, ähnlich wie bekannte Kometen.
Das Interesse unter Wissenschaftlern und der Öffentlichkeit ist erheblich. Bei der Auftaktbesprechung der Kampagne nahmen 171 Teilnehmer teil, darunter Beobachtungsstationen verschiedener Größen und Bürgerwissenschaftler. Eine während der Kampagne durchgeführte Telefonkonferenz hatte etwa 100 Teilnehmer. Neben den Beobachtungen wurden auch zahlreiche praktische Fragen erörtert, wie der Einsatz von Werkzeugen und der korrekte Bericht über die gesammelten Daten.
Bauer betont, dass dieses kollektive Engagement entscheidend ist, da es die Fähigkeit zur Überwachung von Kometen und Asteroiden verbessert und die Überwachung anderer Objekte stärkt, die in Zukunft möglicherweise näher an die Erde heranrücken könnten.











