Besuch aus dem All: Der interstellare Komet 3I/Atlas

Am 19. Dezember wird sich ein geheimer Besucher am nächtlichen Himmel verbergen. Unter den Sternen, Konstellationen und entfernten Galaxien, die im winterlichen Himmel sichtbar sind, könnte man möglicherweise auch 3I/Atlas entdecken, sofern man über das entsprechende Equipment verfügt. Dieser kleine Himmelskörper, der aus einem fernen Sonnensystem tief innerhalb der Galaxie stammt, hat unser Sonnensystem erreicht und wurde im vergangenen Sommer gesichtet. Seither fasziniert er sowohl Wissenschaftler als auch das breite Publikum.

Ein lang erwarteter Besuch

Von Teleskopen auf der Erde über das Hubble-Weltraumteleskop bis zu Mars-Sonden wie Juice und dem James-Webb-Weltraumteleskop haben zahlreiche Instrumente auf diesen Himmelskörper gerichtet, der erst der dritte identifizierte interstellare Besucher ist, nach Oumuamua und Borisov. Nun ist es an der Erde, einen genaueren Blick auf dieses so geheimnisvolle „Objekt von anderswo“ zu werfen. 3I/Atlas wird sich in einer Entfernung von 270 Millionen Kilometern von uns befinden. Dies mag als weit erscheinen (weiter als der Mars), ist jedoch nah genug, um das Interesse vieler Observatorien zu wecken.

Beobachtungen der Komponente

Der Komet konnte von zahlreichen Teleskopen und Sonden sowohl von der Erde als auch aus dem Weltraum beobachtet werden. Wenn der Komet auch mit bloßem Auge unsichtbar sein wird, werden Observatorien dennoch einen Blick darauf werfen können, mit der Hoffnung, die vielen Unbekannten, die ihn umgeben, zu entschlüsseln. Ende Oktober befand sich 3I/Atlas bereits in relativer Nähe zur Sonne, was zu einer erhöhten Aktivität des Kometen aufgrund der Hitze führte. Bei dieser Gelegenheit entwichen viele Gase aus seinem Kern sowie Materie, was bei Kometen üblich ist und Informationen über ihre Zusammensetzung liefert.

Ein noch unbekannter Besucher

Die Beobachtungen haben gezeigt, dass die Oberfläche des Kometen teilweise mit Eisvulkanen bedeckt ist, die erhebliche Mengen von Partikeln in den Weltraum freisetzten. Zudem zeigen die verschiedenen Bilder, die während des Fluges des Kometen gemacht wurden, deutlich zwei Schwänze: Der erste besteht aus gasförmigen Molekülen, die beim Vorbeiziehen des Kometen ausgestoßen werden, und der andere, sogenannter ionischer Schwanz, bildet sich durch energetisch geladene Ionen und zeigt immer in die entgegengesetzte Richtung zur Sonne.

Hoffnungen für die Zukunft

Die Wissenschaftler hoffen, dass der Vorbeiflug in der Nähe der Erde Hinweise auf einige noch unbekannte Eigenschaften von 3I/Atlas liefern kann. Dazu zählen unter anderem seine Größe, seine Form sowie seine genaue Herkunft. Schließlich besteht auch die Hoffnung, in naher Zukunft weitere Besucher aus anderen Sternen zu entdecken. Das Vera C. Rubin Observatorium könnte somit ein wichtiger Partner für diese zukünftigen Forschungen sein.