
Wer seine Haut vor den Sonnenstrahlen schützen will, kommt an Sonnenschutz nicht vorbei. Doch wer im Sommer täglich zur Tube greift, merkt schnell: Das geht ganz schön ins Geld. Warum ist Sonnencreme eigentlich so teuer? Wir haben die Hintergründe recherchiert.
Sonnenschutzmittel mit einem zuverlässigen Lichtschutzfaktor (SPF) schützen Ihre Haut effektiv vor schädlicher UV-Strahlung. Vor allem an sonnigen Tagen empfiehlt das Bundesamt für Strahlenschutz, das Produkt mehrmals täglich neu aufzutragen. Das senkt das Risiko für Sonnenbrand, vorzeitige Faltenbildung und ernste Krankheiten wie Hautkrebs. Klar ist aber: Verglichen mit Bodylotion oder anderen Pflegeprodukten liegt SPF preislich oft deutlich über dem Durchschnitt.
Doch warum ist das so? Die Dermatologin Dr. Petra Verga Kan aus München erklärt die Hintergründe und gibt interessante Einblicke in die Welt der Sonnenschutz-Produkte.
1. Strenge Richtlinien & Sicherheitsprüfungen
Sonnencreme unterscheidet sich grundlegend von anderen Cremes: Sie muss tatsächlich wirksam vor UV-Strahlung schützen. Damit ein Produkt in Deutschland verkauft werden darf, muss es eine Vielzahl aufwendiger Tests und Zulassungen bestehen.
„Sonnenschutz ist ein Versprechen an die Nutzer: Der Schutz muss wirklich und jederzeit zuverlässig funktionieren“, betont Dr. Verga Kan. „Dazu sind umfassende, spezialisierte Prüfverfahren notwendig – und die verursachen hohe Kosten. Es reicht eben nicht, eine Creme zu mischen und teuer zu verkaufen.“

2. Hochwertige und ausbalancierte Formulierungen
Damit ein SPF-Produkt auch tatsächlich den versprochenen Schutz bietet UND angenehm auf der Haut ist, tüfteln Kosmetikentwickler an komplizierten Rezepturen. Niemand möchte mehr das klassische weiße Gesicht wie in den 80er-Jahren. Die heutige Generation fordert moderne Texturen, die schnell einziehen, nicht kleben und keinen sichtbaren Film hinterlassen.
Dr. Verga Kan erinnert sich: „Gerade für das Gesicht oder den Alltag legen wir viel Wert darauf, dass sich die Produkte auch bei häufiger Anwendung gut anfühlen. Das erhöht die Anforderungen an die Zusammensetzung – und damit steigen wiederum die Produktions- und Entwicklungskosten.“
3. Marketing und Markenwahrnehmung
Neben Wissenschaft und Qualität spielt auch das Markenimage eine Rolle. Viele Unternehmen, besonders Premium-Marken aus Deutschland wie Eucerin oder Ladival, investieren einiges in Marketingkampagnen, um sich vom Wettbewerb abzuheben.
„Manche Produkte kosten allein deshalb mehr, weil der Preis Teil der Markenbotschaft ist: Wer teuer verkauft, suggeriert besonderen Schutz und Qualität“, stellt Dr. Verga Kan fest. Das trifft nicht nur auf Sonnenschutz zu, sondern ist im Kosmetikregal ein alter Hut.
So können Sie sparen, ohne auf Schutz zu verzichten
- Vergleichen Sie Marken und achten Sie auf Angebote – Drogerieketten wie dm oder Rossmann haben regelmäßig Aktionen.
- Klinisch getestete Eigenmarken bieten oft guten Schutz zu fairen Preisen.
- Denken Sie daran, ausreichend Produkt pro Anwendung zu benutzen – nur so ist der Schutz wirklich gegeben.
Abschließend mein Tipp: Investieren Sie in guten Sonnenschutz, besonders für Kinder oder empfindliche Haut. Billige Alternativen ohne ausreichenden Schutz sind keine echte Option. Ihre Haut wird es Ihnen danken!
