Eine neue Untersuchung der chemischen Zusammensetzung des interstellaren Kometen 3I/ATLAS hat die wissenschaftliche Gemeinschaft überrascht. Die Kombination aus Wassereis, metallischen Körnern und Kryovulkanismus macht ihn zu einem „chemischen Kessel“, der die Entstehung von Leben auf anderen Welten fördern könnte. Experten vermuten, dass das Objekt eine unberührte Kapsel ist, die die Chemie des Lebens in der Galaxie belegt.
Darüber hinaus äußerte der Harvard-Astrophysiker Avi Loeb die Ansicht, dass 3I/ATLAS Sonden in der Nähe von Jupiter einsetzen wird.
Ein „primitiver“ Komet und seine ungewöhnliche Zusammensetzung
Der Komet 3I/ATLAS, der dritte bekannte Besucher außerhalb unseres Sonnensystems, wurde in einer neuen Studie untersucht, die seine Natur bestätigt, aber auch einzigartige Merkmale hervorhebt. Zwar ähnelt das Objekt den transneptunischen Kometen unseres Systems, unterscheidet sich jedoch durch zwei wesentliche Eigenschaften. Erstens hat er bis jetzt nicht unter der Einwirkung der Sonne gelitten oder wurde „gekocht“, wodurch seine ursprüngliche Zusammensetzung seit seiner Entstehung in einem fernen Sternensystem erhalten geblieben ist.
Zusätzlich enthält er eine signifikante Menge an Wassereis (dem Lösungsmittel des Lebens) und metallischen Körnern. Diese Kombination ist der Schlüssel zu seinem anomalen chemischen Verhalten. Josep M. Trigo Rodríguez, der Hauptforscher der Gruppe für Meteoriten, kleine Körper und Planetenwissenschaften am Institut für Weltraumwissenschaften (ICE – CSIC), betont, dass diese Zusammensetzung zeigt, dass die Chemie, die zur Bildung von Planeten und Leben führt, „oft im Universum nachgebildet wird“.
Umfangreiche Korrosion: Kryovulkanismus und Nickel
Die bemerkenswertesten Eigenschaften von 3I/ATLAS, wie der plötzliche Anstieg der Helligkeit und das Vorhandensein ungewöhnlicher Gase und chemischer Elemente, lassen sich durch hochreaktive interne Prozesse erklären. Wenn sich der Komet der Sonne nähert, sublimiert das gefrorene Wasser intensiv. Dies führt dazu, dass ein oxidierendes flüssiges Material (heißes Wasser) in das Innere des Objekts eindringt.
Das heiße Wasser beginnt, die metallischen Körner und die im Kern gespeicherten Eisensulfide zu beeinflussen und zu korrodieren. Außerdem wurde der katalytische Kryovulkanismus berücksichtigt. Dieser Prozess der umfangreichen Korrosion löst den Kryovulkanismus (Eruption von flüchtigen Materialien anstelle von Lava) aus und begünstigt eine Reaktion, die als Fischer-Tropsch bekannt ist. Diese Reaktion ermöglicht es komplexen organischen Verbindungen, eine Katalyse zu erfahren, was die hohe Emission von Elementen wie Nickel erklärt, die in seiner Koma entdeckt wurden.
Der Komet als Motor der Panspermie (Die wissenschaftliche Schlussfolgerung)
Die Schlussfolgerung der Studie ist, dass dieser reisende „chemische Kessel“ ihn zu einem potenziellen Agenten der Verbreitung von Leben macht, was die Theorie der Panspermie (Leben, das sich durch das Kosmos verbreitet) untermauert. Trigo Rodríguez schlussfolgert, dass 3I/ATLAS mit seinem Inhalt aus Eis, organischen Materialien, Metallen und einer hohen katalytischen Fähigkeit: „Dieser interessante himmlische Wanderer (…) scheint eine Umgebung zu suchen, die das Entstehen von Leben auf anderen Welten fördert“, feststellt.
Somit wird 3I/ATLAS nicht nur als kosmischer Bote angesehen, sondern auch als aktiver Treiber der präbiotischen Chemie, die in der Lage ist, Leben dort zu säen, wo die Bedingungen geeignet sind.











