In den letzten Jahren wurde die Europäische Gottesanbeterin zunehmend in Thüringen gesichtet. Naturschützer dokumentierten eine markante Ausbreitung dieser wärmeliebenden Fangschrecke, wie Ronald Bellstedt, ein Insektenkundler des Naturschutzbundes Thüringen (NABU), auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) erklärte. Die meisten aktuellen Beobachtungen konzentrieren sich auf den Kyffhäuserkreis, das Mittlere Saaletal und den Landkreis Sömmerda.
Besiedelung Thüringens
Bellstedt geht davon aus, dass Gottesanbeterinnen mittlerweile in ganz Thüringen heimisch geworden sind. Diese ursprünglich im Mittelmeerraum verbreitete Art profitiert vom Klimawandel, da sie sich in sonnigen, warmen Gras- und Buschlandschaften wohlfühlt. Mit ihren charakteristischen Fangarmen fängt sie hauptsächlich Insekten und Spinnen. Auch ihr zum Teil spektakuläres Paarungsverhalten sorgt für das Interesse an dieser Art, wobei es gelegentlich vorkommt, dass das Weibchen das Männchen nach der Begattung verspeist.
Vorkommen in Ostthüringen
Die Gottesanbeterin steht bundesweit unter Schutz. Ihr Vordringen in zuvor unbesiedelte Regionen Deutschlands hat laut den Insektenkundlern bisher keine negativen Auswirkungen auf die heimischen Ökosysteme gezeigt. Auch im Osten Thüringens wurde die Art nun festgestellt. Das Museum für Naturkunde in Gera berichtete von einem Fund einer Europäischen Gottesanbeterin im Stadtteil Aga. Diese Entdeckung schließt eine Verbreitungslücke zwischen dem Saaletal und dem Altenburger Raum, wo bereits Nachweise existieren. Aktuell präsentiert das Naturkundemuseum ein präpariertes Exemplar aus seiner Insektensammlung als „Objekt des Monats“.
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