Alan Daitch, ein 36-jähriger argentinischer Unternehmer und Influencer, hat sich darauf spezialisiert, die Künstliche Intelligenz (KI) zu erklären und in den richtigen Kontext zu setzen. Mit über 300.000 Anhängern auf TikTok und Instagram (@alandaitch), erlangten seine Videos mehrere Millionen Aufrufe.
Erfahrungen und Ansichten zur KI
Daitch betont, dass es nach dem Erfolg von Ella Baila Sola keine signifikanten Veränderungen in seiner Musik gegeben hat. Er findet, dass das Streamen eine schöne, aber auch anstrengende Tätigkeit ist, die die mentale Gesundheit beeinträchtigen kann, da man viele Stunden ohne Pause den Kritikern ausgesetzt ist.
Er äußert Skepsis gegenüber dem Hype um Künstliche Intelligenz und fragt, ob es möglich ist, ohne Übertreibungen über dieses Thema zu sprechen. Laut Daitch gibt es eine klare Erwartung in Silicon Valley, dass sich in den nächsten zehn Jahren technische Durchbrüche ereignen werden, die das Problem des Sterbens möglicherweise lösen könnten. Er warnt jedoch davor, dass 90% der Pläne eher illusorisch sind, und nur 10% Realität.
Das Risiko der KI
Daitch spricht auch über die realen Risiken, die mit der KI verbunden sind, insbesondere das Problem der Alignment – die Schwierigkeit, den gesunden Menschenverstand und die Absichten von KIs mit menschlichen Werten in Einklang zu bringen. Er gibt zu, dass es zwar etwa 10% Wahrscheinlichkeit gibt, dass ein Szenario wie in Terminator eintreten könnte, die größere Herausforderung sei jedoch, dass finanzielle Interessen oft die ethischen und sicherheitstechnischen Bedenken überwiegen.
Die Illusion der Künstlichen Intelligenz
Er erklärt, dass viele Menschen vergessen, dass sie mit einer Autocompletion-Maschine kommunizieren. KI-Modelle seien zwar für viele Anwendungen nützlich, könnten jedoch Fehler machen, Vorurteile haben und sogar lügen. Daitch war früher ein Verfechter der Technologie, ermahnt nun jedoch dazu, vorsichtig zu sein und KIs nicht als Psychologen oder Lebensberater zu nutzen.
Die Zukunft der Technologie und deren Anwendung
Daitch kritisiert die Besessenheit, sich an jedem technologischen Trend zu beteiligen, auch wenn er nicht zum Geschäftsmodell passt. Er benennt das Risiko, außen vor zu bleiben, wenn man den nächsten großen technologischen Fortschritt verpasst. Anstatt blind Trends zu folgen, fordert er dazu auf, den gesunden Menschenverstand zu nutzen und kritisch zu beobachten.
Missverständnisse über Künstliche Intelligenz
Ein häufiges Missverständnis sei, dass KI kreativ denkt. In Wirklichkeit sei KI lediglich ein statistisches Modell, das auf menschlichen Informationen basiert und die wahrscheinlichste Antwort generiert. Daitch bekräftigt, dass es bei Gesprächen mit KI immer einen menschlichen Verstand geben sollte, der diese interpretiert.
Die Grenzen der KI
Er glaubt, dass KI in der Lage sein wird, viele Aufgaben zu übernehmen, jedoch niemals ein eigenständiges Bewusstsein oder eigene Absichten entwickeln kann, da sie letztendlich auf digitalen Bits basiert, die von Menschen definiert werden.
Die Rolle der KI in der Gesellschaft
Daitch weist darauf hin, dass die gegenwärtige Technologie nicht für die Übernahme von Führungspositionen in Ländern geeignet ist. Algorithmen könnten aufgrund ihrer vorprogrammierten Vorurteile den wahren Bedürfnissen der Gesellschaft nicht gerecht werden. Politiker sollten KI nutzen, aber sie muss stets als Hilfsmittel betrachtet werden, nicht als Entscheidungsinstanz.
Fehlendes Vertrauen in Institutionen
Er setzt sich mit der Frage auseinander, ob KI, soziale Medien und das aktuelle Klima von Radikalismus und Extremismus ein perfektes Sturmgebilde schaffen könnten, das das Vertrauen in Institutionen untergräbt. Daitch betont, dass der virale Charakter von Inhalten dazu führt, dass extreme Ansichten populärer werden. In naher Zukunft wird ein Großteil des Online-Inhalts von Künstlicher Intelligenz generiert werden, was die Wahrnehmung der Realität erheblich verändern könnte.
Vergleich der unternehmerischen Ökosysteme
Daitch, der aus Lateinamerika stammt, erkennt die Unterschiede zwischen den dortigen und den spanischen Start-up-Kulturen. Während Spanien mehr Struktur und Formalität aufweist, seien Lateinamerikaner pragmatischer und kreativer, was die Umsetzung von Ideen angeht. Beide Ansätze haben ihre eigenen Stärken, die für den unternehmerischen Erfolg entscheidend sein können.
Die Qualität von Interviews
Abschließend wurde Daitch gefragt, ob ihm das Interview besser gefallen habe als ein KI-generiertes. Er bejahte dies und bemerkte, dass KI nicht in der Lage sei, die spezifischen und tiefergehenden Fragen zu stellen, die ein Menschenverstand formulieren kann.
Im Gespräch offenbart Daitch eine klare Sichtweise auf die aktuellen Herausforderungen und Möglichkeiten im Bereich der Künstlichen Intelligenz sowie deren Integration in unsere Gesellschaft.











