
Im Berufsleben arbeitet Ebba Thorolvsen als Kommunikationsmitarbeiterin einer Hochschule, doch privat begeistert sie tagtäglich auf TikTok. Wir haben mit Ebba aus Göteborg gesprochen, die offen und ehrlich zeigt: Beim Thema Mode spielt die Kleidergröße wirklich keine Rolle.
– „Warum gibt es überhaupt Einheitsgrößen, wenn sich sowieso kaum jemand daran hält?“, fragt sie berechtigt.
Mit über 30.000 Followern auf TikTok ist Ebba Thorolvsen längst eine feste Größe in Sachen Stylingtipps, Second-Hand-Looks und ihren beliebten „Pinterest vs. ich“-Clips. Hier zeigt sie auf charmante Weise, wie unterschiedlich Outfits an verschiedenen Körpern wirken und wie sehr sich Kleidergrößen von Geschäft zu Geschäft unterscheiden.
Zwar setzen sich heute zahlreiche Influencer:innen für Body Positivity ein, doch Ebba – die selbst Kleidergröße 44-46 trägt – findet, dass diese Bewegung insbesondere im Modebereich oft zu kurz kommt.
„Mir fehlt eindeutig die Repräsentation. Klar, international ist Vielfalt leichter zu finden. Doch gerade in Deutschland sehe ich kaum Profile mit Modefokus, die abseits des schlanken Schönheitsideals stehen“, erzählt sie. „Für Menschen mit sogenannten Normkörpern gibt’s genug, aber für andere? Fehlanzeige.“
In ihren TikTok-Videos probiert Ebba immer wieder dieselbe Konfektionsgröße aus verschiedenen Läden an – und das Ergebnis ist jedes Mal anders. Das sorgt für viel Resonanz und, ja, auch für Staunen bis hin zu Empörung.
Gibt es wirklich so große Unterschiede zwischen den Geschäften?
„Ja, riesig. Das macht einen echt wahnsinnig. Ich verstehe nicht, wie schwer es sein kann, endlich mal Standardgrößen festzulegen. Einheitliche Konfektionsgrößen? Offenbar Wunschdenken.“
Zudem beklagt Ebba, wie schwer es oft ist, in stationären Läden größere Größen zu finden. Das führe dazu, dass sich viele vom Modegeschehen ausgeschlossen fühlen.
„Es ist einfach schade, dass wir 2025 noch immer nicht weiter sind. Schauen Sie sich mal auf den Straßen von Hamburg oder Berlin um – da laufen jede Menge Menschen mit meiner oder einer noch größeren Größe herum. Warum gibt es unsere Größen nicht flächendeckend im Sortiment?“
Gibt es denn Läden, die Sie positiver erleben?
„Ich finde Lindex macht in Deutschland einen guten Job. Dort gibt’s auch offline eine große Auswahl an verschiedenen Größen. Dafür verdienen sie wirklich ein Lob.“
Ebbas TikToks zum Thema Größenunterschiede gehören zu ihren meistgeklickten Clips. Sie vermutet: „Jede:r kennt das Gefühl, in der Umkleide zu stehen und nichts passt. Da fühlen sich viele direkt angesprochen.“
Ebbas drei Tipps, wenn die Größe im Laden mal wieder nicht passt
Hier teilt Ebba ihre besten Strategien fürs Umkleide-Drama – für alle, die schon mal frustriert vor einer zu engen oder zu lockeren Jeans standen.
1. Größe ist nur eine Zahl
„Klingt fast abgedroschen, aber es stimmt: Die Größe auf dem Etikett sagt wenig aus. Sogar bei einer Marke passen die blauen Jeans – aber die gleiche Hose in Schwarz fällt ganz anders aus. Das zeigt, wie wenig Aussagekraft die Zahl am Schild tatsächlich hat.“
2. Ärger statt Frust
„Mein Tipp: Werden Sie ruhig mal wütend, nicht traurig! Mich fragen oft Leute, wie ich damit umgehe, wenn Klamotten nicht passen. Ich finde, Ärger gibt einem Energie – Traurigkeit lähmt eher. Klar ist das leichter gesagt als getan, aber Traurigkeit fühlt sich oft nach Scheitern an, was völlig unnötig ist.“
3. Folgen Sie Accounts, die guttun
„Füllen Sie Ihr Social Media-Feed mit Menschen, die Kraft und Mut geben. Folgen Sie denen, die Sie inspirieren und in denen Sie sich wiederfinden. Und entfolgen Sie allen, die das Gegenteil bewirken. So fühlt man sich gleich weniger allein.“
