Der Mars wird derzeit kontinuierlich wissenschaftlich untersucht. Es wird angenommen, dass der Planet einst Wasser und Leben beherbergt hat. Überdies werden bereits Missionen geplant, um Menschen auf den Mars zu bringen und die Bedingungen dort zu erforschen. Ein großes Anliegen der Wissenschaftler ist die Suche nach Antworten auf zahlreiche Fragen über den Mars, einschließlich der mit Blitzen verbundenen Phänomene.
Die Existenz von Blitzen auf dem Mars ist seit langem ein Thema in der wissenschaftlichen Diskussion. Bisher gab es jedoch keine direkten Beweise dafür. Kürzlich haben Wissenschaftler durch die Sounds und elektrischen Signale, die vom Perseverance Rover der NASA aufgezeichnet wurden, neue Beweise für Blitze auf dem Mars gefunden. Ein internationales Forscherteam unter der Leitung von Baptiste Chide vom Forschungsinstitut für Astrophysik und Planetologie in Frankreich hat bestätigte Beweise für die Existenz von Blitzen auf dem Mars präsentiert. Diese neue Studie, die am Mittwoch in der Zeitschrift Nature veröffentlicht wurde, liefert wertvolle Erkenntnisse über die Atmosphäre des Planeten.
Der Perseverance Rover landete im Februar 2021 auf dem Mars und war mit einem Mikrofon ausgestattet, um die Geräusche des Planeten aufzuzeichnen. Die Wissenschaftler analysierten 28 Stunden Audioaufzeichnungen, die mit dem SuperCam-Mikrofon des Rovers gesammelt wurden, um diese neue Studie durchzuführen.
Die Forscher identifizierten Geräusche, die Blitzen ähnlich sind. Während eines Zeitraums von zwei Mars-Jahren, was etwa vier Jahren auf der Erde entspricht, wurden 55 dieser Ereignisse registriert. Die Wissenschaftler stellten fest, dass Blitze häufig auftreten, wenn starke Winde, Staubstürme und Böen auf dem Planeten herrschen. Es wird angenommen, dass der Wind eine bedeutende Rolle bei der Entstehung von Blitzen auf dem Mars spielt.
Im Mars-Klima kann es nicht zu den gleichen Wirbelwinden kommen, wie sie auf der Erde vorkommen. Stattdessen erwärmt sich die Luft in der Nähe der Oberfläche des Planeten und steigt zu kalter, dichter Luft auf. Dieser Prozess lässt die Luft in Wirbelbewegungen geraten, und sobald mehr Luft in diesen Prozess eintritt, erhöht sich die Windgeschwindigkeit und der Staub wird aufgewirbelt. Dieser Effekt führt zur Bildung stark rotierender Staubströme, die als „Dust Devils“ bekannt sind. Der erste Nachweis dieses Phänomens fand während der Viking-Missionen in den 1970er Jahren statt. Später fanden auch die Rover Curiosity und Perseverance Belege für dieses Phänomen.
Auf der Erde treten Blitze meist zusammen mit starken Stürmen und Regen auf. Auch bei Staubdevils auf der Erde kommt es zu Reibungen zwischen den aufgewirbelten Partikeln. Im Gegensatz dazu kommt es auf dem Mars nicht zu gleichen Bedingungen, da hier Staubpartikel miteinander anstatt mit Wasser und Eis in Kontakt treten. Diese Reibung erzeugt geladene Partikel, die sich zusammenschließen und schließlich zu Blitzen werden. So entsteht das Phänomen der Blitze auf dem Mars.
Die Wissenschaftler warnen, dass diese elektrostatischen Entladungen eine Bedrohung für die Rover darstellen könnten, die für Marsmissionen eingesetzt werden, sowie für zukünftige bemannte Missionen. Durch umfassende Studien zu diesen elektrostatischen Entladungen glauben die Forscher, zukünftige Mars-Erkundungsmissionen sicherer gestalten zu können.











