Neue Warnung vor einem Parasiten von mallardischen Waschbären

Forscher aus Polen haben aufgrund der Entdeckung eines neuen Parasiten eine dringende Warnung ausgesprochen. Dieser parasitäre Organismus stammt von einem Tier, das nicht typisch für die europäische Fauna ist – dem Waschbären. Neueste Erkenntnisse haben aufgezeigt, dass diese Invasionsträger nicht nur selbst Probleme verursachen, sondern auch unbekannte Organismen mit sich bringen können.

Die Ausbreitung des Waschbären in Europa

Der Waschbär (Procyon lotor) ist ein relativ neues Mitglied der europäischen Tierwelt, da er erst im 20. Jahrhundert auf dem Kontinent auftauchte. Gründe für diese Zunahme umfassen sowohl Einführungsversuche als auch Fluchten von Zuchten. Diese Raubtiere haben auch Polen erreicht und verursachen dort erhebliche Probleme, da sie heimische Vögel und Nagetiere bedrohen.

Neuer Parasitenart entdeckt

Eine Forschungsgruppe von der Universität Gdańsk, in Zusammenarbeit mit dem Polnischen Jagdverband, hat eine neue, der Wissenschaft bislang unbekannte Parasitenart identifiziert: Demodex procyonis. Es handelt sich dabei um einen mikroskopisch kleinen Milben, der auf der Haut von Säugetieren lebt. Die Ergebnisse wurden in der wissenschaftlichen Zeitschrift Insects veröffentlicht.

Der Zusammenhang mit nordamerikanischen Waschbären

Analysen ergaben, dass Demodex procyonis identisch ist mit einer bisher nicht klassifizierten Parasitenart, die bei Waschbären in Nordamerika vorkommt. Diese Erkenntnis deutet darauf hin, dass der Parasit zusammen mit seinem Wirt eingeführt wurde. “Dies bestätigt die Möglichkeit, dass die natürliche Parasitenfauna des Wirts in neuen Regionen erhalten bleibt und sich Parasiten weiter ausbreiten können”, heißt es in der Studie.

Wichtige Hinweise zur Rolle von Wissenschaft und Jagd

Der Träger von Demodex procyonis wurde von Jägern in der Nähe des Flusses Oder, unweit von Zielona Góra, gefangen. Der Polnische Jagdverband hebt die Bedeutung der Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Institutionen hervor. Professor Dariusz Gwiazdowicz, der Kommunikationsbeauftragte des PZŁ, äußerte die Hoffnung, dass solche Aktivitäten zu einem besseren Management von Fauna und Naturschutz beitragen werden: “Dies zeigt, welches Potenzial die polnischen Akademischen Einrichtungen haben. Wir glauben, dass das Engagement des Polnischen Jagdverbandes maßgeblich zur Verbesserung des Managements der Fauna und zum Schutz der einheimischen Natur beitragen wird.”

Invasive Arten – Eine Bedrohung für Flora und Fauna

Die Generaldirektion für Umweltschutz warnt, dass Waschbären Pathogene und Parasiten übertragen können, die sowohl die Tierhaltung gefährden als auch Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben könnten. Der Waschbär ist allerdings nicht die einzige invasive Art in Polen.

Zu den weiteren invasiven Arten zählen unter anderem drei Unterarten der Zierschildkröte:

  • die Rotwangenschildkröte
  • die Gelbbauchschildkröte
  • die Gelbwangenschildkröte

Diese Schildkröten sind in nahezu ganz Polen verbreitet und wurden häufig aus Privatzuchten ausgesetzt.

“Sie stellen Konkurrenz zu der einheimischen Teichschildkröte dar und sind Trägertiere gefährlicher Mikroorganismen,” informiert die GDOŚ weiter.

Auch invasive Pflanzenarten, wie der Gewöhnliche Guduchi, wurden früher als Zierpflanzen eingeführt. Heute ist bekannt, dass sie einheimische Flora verdrängen, giftige Substanzen absondern und die Infrastruktur schädigen können.