Die in den Sudeten und Karpaten auftretenden Erdbeben belegen, dass die polnischen Berge weiterhin sich erheben, obwohl dieser Prozess sehr langsam und ungleichmäßig erfolgt. Diese Veränderungen sind das Ergebnis von tektonischen Spannungen, die mit der Kollision der Afrikanischen und Eurasischen Platte verbunden sind.
Die orogene Phase in den Karpaten
In den Karpaten, einschließlich der Tatra, dauert eine sehr schwache Phase der jungen alpenländischen Orogenese weiterhin an. In den Sudeten hingegen beobachten wir ein langsames „Abreagieren“ der alten Struktur sowie eine minimale Anhebung ausgewählter tektonischer Blöcke.
Aktuelle Angaben zur Erhebungsgeschwindigkeit
Das gegenwärtige Tempo der Erhebung in den Karpaten wird meist auf etwa 0,5 bis 1,5 mm pro Jahr geschätzt. Ältere slowakische GPS-Messungen wiesen sogar Werte von 6 bis 8 mm pro Jahr für die Hohen Tatra aus, jedoch werden diese Werte heute als übertrieben angesehen.
In den polnischen Tatra liegt der realistische Wert eher bei 0,8 bis 1,2 mm pro Jahr. In den Sudeten ist der Prozess noch langsamer, mit Geschwindigkeiten von 0,1 bis 0,4 mm pro Jahr, wobei oft Werte von unter 0,3 mm pro Jahr angegeben werden. Im Fall des Hohen Beskid scheint das Tempo ähnlich wie in den Tatra oder etwas niedriger zu sein.
Prognosen für die kommenden Millionen Jahre
Angesichts der durchschnittlichen, vorsichtigen Erhebungsgeschwindigkeit für die nächsten Millionen Jahre, wobei die gegenwärtige Situation stabil bleibt und die Erosion nicht drastisch beschleunigt, können wir die zukünftige Höhe der bekanntesten Gipfel in Polen schätzen.
Der Śnieżka, der derzeit 1603 m über dem Meeresspiegel zählt, könnte auf bis zu 1750-1800 Meter ansteigen. Die Babia Góra könnte sogar 2120-2160 Meter erreichen, was sowohl den Giewont als auch den Kasprowy Wierch übersteigen würde, deren aktuelle Höhen 1894 m bzw. 1987 m betragen.
Künftige Höhenprognosen der Gipfel
Nach dieser Simulation könnte die Spitze des Giewont in 4-5 Millionen Jahren auf 2300-2450 m anwachsen, während der Kasprowy Wierch auf 2400-2600 m ansteigen könnte. Auch die Rysy würden mit den derzeitigen 2499 Metern auf 2900-3100 Meter steigen.
In 10 Millionen Jahren sollten diese Werte ungefähr verdoppelt werden; somit könnten die Rysy nahe an 3300-3700 m heranreichen, während der Śnieżka relativ niedrig bleibt, mit Höhen von 1900-2000 m. Die Erosion wird dabei eine entscheidende Rolle spielen. Die Tatra werden deutlich höher sein als heute, jedoch bleibt der Status „zweite Himalaya“ weiterhin weit entfernt.
Quelle: TwojaPogoda.pl











