Wie sieht der Sonnenschutz der Zukunft aus? – Neue Forschung zu Tabletten als Alternative

Nie mehr mühsam eincremen? Neue dänische Studien zeigen, wie Tabletten künftig helfen könnten, uns vor Hautschäden durch Sonne zu schützen. Das Wichtigste zum aktuellen Stand und was das für Sie in Deutschland bedeutet.

Stellen Sie sich vor, das täglich lästige Eincremen mit Sonnenmilch gehört bald der Vergangenheit an. Genau daran arbeitet aktuell ein dänisches Forscherteam.

Der Sommer 2025 ist in Deutschland angekommen: Cafés in Hamburg füllen sich, die Eisdielen am Münchner Viktualienmarkt haben Hochkonjunktur – und natürlich beginnt damit auch die Hochsaison für den Sonnenschutz. Wussten Sie, dass gerade im Juni, Juli und August mehr als 65 % der Hautschäden durch UV-Strahlen entstehen? Dermatolog:innen warnen schon seit Jahren, dass konsequenter Sonnenschutz nicht verhandelbar ist.

Doch Hand aufs Herz: Wer hat nicht schon mal mit Widerwillen an sich und seine Familie gedacht, während dem hektischen Einschmieren am Elbstrand oder Feringasee? Neue Forschungsergebnisse, die jüngst aus Kopenhagen bekannt wurden, klingen deswegen für viele nach einer kleinen Revolution. Die dänische Wissenschaftlerin Celina Pihl und ihr Team von der Abteilung für Molekularbiomedizin am Bispebjerg Hospital testen derzeit, ob ein Präparat in Tablettenform unsere Haut wirksam von innen heraus schützen kann.

In Zusammenarbeit mit dem dänischen Wissenszentrum für Hautkrebs wurden erste Studien durchgeführt – die Resultate sind vorsichtig positiv. Celina Pihl erklärt gegenüber der Zeitschrift Femina: „Wir wissen, dass die Nutzung von Sonnenschutz in der Bevölkerung leider immer noch zu gering ist. Gleichzeitig steigen die Zahlen bei Hautkrebserkrankungen. Deshalb müssen wir neue Wege gehen, um Menschen besser zu schützen.“

Tabletten als ergänzendes Sonnenschutz-Konzept

Das Ziel ist nicht, klassische Sonnencremes komplett zu verdrängen. Vielmehr, so Pihl, sollen die Tabletten ein niederschwelliges Zusatzangebot bieten – gerade für die, die sich nur selten die Zeit fürs Eincremen nehmen.

Die Forschung setzt bei Mikronährstoffen wie Vitamin B3 an, die nachweislich einen gewissen Schutz gegen UV-Strahlung bieten. Auch einige sekundäre Pflanzenstoffe stehen im Fokus. „In unseren Studien konnten wir positive Effekte durch die Einnahme von Vitamin B3 und ausgewählten Pflanzenextrakten beobachten. Doch wir stecken noch am Anfang – es bleibt viel zu tun“, erläutert Celina Pihl.

Langfristig ist es denkbar, so die Forscherin, dass rezeptfreie Sonnenschutz-Präparate in Tablettenform – ähnlich wie Vitamintabletten aus Ihrer Apotheke oder Drogerie – den Markt bereichern. Statt nur nach Rossmann oder dm-Cremes zu greifen, könnte man also in wenigen Jahren gezielt zu einer ergänzenden Sonnen-Schutz-Kapsel greifen.

Was bedeutet das für Sie?

  • Sprechen Sie beim Apothekenbesuch ruhig einmal Ihre Beratungsperson auf neue Forschungsentwicklungen an.
  • Bis zur Marktreife gilt: Schützen Sie sich weiterhin aktiv – Cremes, Hüte und Schatten sind unverzichtbar, besonders in der deutschen Mittagssonne.
  • Behalten Sie Innovationen im Blick: Gerade Menschen mit empfindlicher Haut oder hohem Risiko profitieren künftig vielleicht besonders von ergänzenden Schutzformen.

Ein besonderer Fakt zum Mitnehmen: Bereits jetzt raten viele deutsche Dermatolog:innen zur täglichen Aufnahme bestimmter Vitamine, gerade für all jene, die das Hautkrebsrisiko senken möchten. Die Forschung an Sonnenpillen zeigt, wie dynamisch sich der Gesundheitsbereich weiterentwickelt. Wer weiß – vielleicht reicht bald eine Kapsel, bevor Sie den Badesee in Brandenburg genießen. Aber eincremen bleibt vorerst das A und O!